Stefan von Kempis:
Papst Leo XIV.
Was er ist - wie er denkt - was ihn und uns erwartet;
Patmos-Verlag, 19,00 Euro,
ISBN 978-3-8436-1625-6


 

Seit dem 8. Mai ist Papst Leo XIV. jetzt im Amt - und hat seitdem vermutlich schon mehr Menschen bei Generalaudienzen etc. getroffen, als je in seinem Leben zuvor. Zugleich stehen die ersten Schritte des neuen Pontifex unter starker Beobachtung. Doch wer ist dieser Mensch mit inzwischen zwei Staatsangehörigkeiten (amerikanischer und peruanischer Pass - plus den vom Vatikan), der erste US-Amerikaner an der Spitze der weltweit 1,4 Mrd. Katholiken?

Eine der ersten deutschsprachigen Biografien über Papst Leo XIV. hat der Redaktionsleiter des deutschsprachigen Kanals von Radio Vatikan / Vatican News, Stefan von Kempis, am 23. Mai veröffentlicht. Es ist nicht sein erstes Buch über Päpste und er gilt als versierter Fachmann in dem Thema. Nicht umsonst erobert sein Buch bereits die Bestseller-Listen.

Der Autor zeichnet in seinem Buch den Weg von Robert F. Prevost an die Spitze der Weltkirche nach und lässt dabei auch viele Freunde und Weggefährten des neuen Papstes zu Wort kommen. Er zieht auch die ersten Veröffentlichungen des Papstes zu Rate und versucht auch, den Menschen hinter dem Petrusamt zu skizzieren.

Einiges aus dem Buch ist zwar bereits aus vorherigen anderen Veröffentlichungen bekannt (z.B. dass Robert Prevost als Kind am Bügelbrett seiner Mutter 'Messe' gespielt hat und seinen Brüdern mit Süßigkeiten die 'Kommunion' ausgeteilt hat - sodass es für die Familie eigentlich schon sehr früh erkennbar war, dass er Priester werden würde). Aber das Buch geht deutlich weiter und nimmt z.B. neben der Familiengeschichte auch seine geistliche Heimat im Orden der Augustiner sowie seine Zeit in Peru in den Blick, die ihn sehr stark geprägt hat. In einem Kapitel "Der letzte Segen des Franziskus - das unvollendete Pontifikat" beschäftigt sich von Kempis auch mit der Ausgangssituation für Papst Leo.

Und er blickt auch auf die Baustellen, die den neuen Papst erwarten und welche Konturen sich nach den ersten Wochen abzeichnen.

Das Buch ist sehr leserfreundlich geschrieben, hat 153 Seiten, einiges Bildmaterial und am Ende einen Lebenslauf des neuen Papstes. Für Interessierte ist es eine sehr empfehlenswerte Informationsquelle.

Ein weiteres interessantes Angebot ist eine große, 45minütige Film-Doku "León de Perú" (Leo von Peru) von Vatican News über die Zeit von Papst Leo in Peru. Die Jahrzehnte von Robert Prevost in Peru waren für ihn eine sehr prägende Zeit. Zunächst wirkte der Augustinerpater dort als Missionar, später von 2015 bis 2023 als Bischof u.a. in der Diözese Chiclayo.

Für den Film reisten drei Redakteure von Vatican News zu den ehemaligen Wirkungsstätten des heutigen Papstes und sprachen mit ehemaligen Weggefährten. Angereichert ist der Film mit Fotos und Filmaufnahmen aus der damaligen Zeit.

Zuerst war der Film am 20. Juni auf Spanisch/Italienisch mit englischen Untertiteln verfügbar. Seit dem 28. Juni ist die Film-Doku auch mit deutschen mit deutschen Untertiteln veröffentlicht: Gesamtfilm mit deutschen Untertiteln auf dem Youtube-Kanal von Vatican News.

Es lohnt sich, sich diesen Film einmal anzuschauen - ggf. kann man das ja in mehreren Etappen tun.

 

Auf dem Petersplatz in
Rom finden regelmäßig
die Generalaudienzen
des Papstes statt

Fotos: Gerwens

Wer sich im Internet und erst recht in den Sozialen Medien über die Aktivitäten des neuen Papstes informiert, sollte aber achtsam sein, denn es gibt bereits in kurzer Zeit eine Flut von Fake News über Papst Leo, die mit KI (künstlicher Intelligenz) erstellt sind. Als vertrauenswürdige Informationsquellen sind zum Beispiel das Kölner Domradio und Vatican News zu empfehlen.

Ebenso wird aktuell übrigens vor falschen Papst-Kollekten in den sozialen Medien gewarnt. Insbesondere sind nach Info von Vatican News und Domradio gefälschte Facebook-Profile von "Papst Leo XIV." im Umlauf und bitten um Spenden. Der Papst hat aber keine offizielle Facebook-Seite, sondern ist nur bei Instagram unterwegs.

Text: Kirsten Gerwens


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